Psychologischer Dienst
Die Fachkompetenz der im „Psychologischen Dienst“ zusammengefassten 10 Psycholog*innen unterstützt die Mitarbeiter*innen der verschiedenen Arbeitsbereiche des Eylarduswerkes bei der Durchführung ihres erzieherischen, heilpädagogischen und schulischen Auftrags und fördert ihre berufliche Kompetenz.
Ein weiteres Arbeitsfeld des „Psychologischen Dienstes“ liegt in der Diagnose, Beratung und Behandlung einzelner Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener und Familien. Alle Psycholog*innen wirken darüber hinaus beratend bei der Fortschreibung von Konzepten und der Weiterentwicklung der inhaltlichen Arbeit mit.
Die Schwerpunkte der psychologischen Arbeit sind:
Diagnostik
Die psychologische Diagnostik im Eylarduswerk versteht sich als prozess- und ressourcenorientierte Diagnostik, deren Ergebnisse in den pädagogischen Alltag integriert werden. Eine Untersuchung ist dann sinnvoll, wenn im Laufe eines erzieherischen Prozesses psychologische Fragestellungen beantwortet werden sollen (Persönlichkeitsdiagnostik, Diagnostik von Wahrnehmungsstörungen, Entwicklungsdiagnostik, Therapieindikationen,
etc.).
In den letzten Jahren gewinnt die Diagnostik im Rahmen der Ziel- und Auftragsklärung der Jugendhilfemaßnahme immer mehr an Bedeutung. Neben der klassischen Testdiagnostik kommen vielfältige Instrumente zur Anwendung, die auch auf die Stärken der beteiligten Personen ausgerichtet sind. Die ressourcenorientierte Diagnostik stellt die Stärken und Entwicklungspotentiale der Familien in den Mittelpunkt.
Aus den Ergebnissen werden Hypothesen und Handlungsabsprachen abgeleitet, die in die pädagogische Arbeit einfließen. Die Beteiligung weiterer therapeutischer Fachkräfte des Eylarduswerkes wird vom psychologischen Dienst koordiniert und deren Ergebnisse in den Hilfeplanprozess integriert.
Psychotherapie
Der Bedarf an stationärer Psychologie für junge Menschen in der Jugendhilfe ergibt sich aus deren Vorgeschichte und ihrer speziellen Problematik. Viele Kinder und Jugendlichen besitzen in aller Regel kaum eine Motivation für traditionelle Psychotherapieangebote, obwohl bei ihnen ein großer Bedarf und ein hoher Leidensdruck vorhanden ist.
Psychologen*innen in der Jugendhilfe setzen für eine Behandlung keine Therapiebereitschaft im eigentlichen Sinne voraus, sondern suchen bei ungenügender Therapiebereitschaft den Weg zum jungen Menschen, z. B. durch den persönlichen Besuch oder über Freizeitaktivitäten. Diese niedrigschwelligen Angebote sollen Ängste abbauen helfen und sind Bestandteil des Konzeptes.
Therapeutische Maßnahmen sind integriert in die Hilfeplanung. Durchgeführt werden unter anderen Einzeltherapien mit Kindern und Jugendlichen und deren Eltern, Traumatherapie, spezielle Verhaltenstrainings, gruppentherapeutische Angebote, Spieltherapie und Multifamilientherapie.
Beratung
Die Psychologen*innen sind regional zugeordnet. Sie sind für die kontinuierliche psychologische Beratung der pädagogischen Teams verantwortlich. Sie beraten "ihre" Teams in regelmäßigen Fallsupervisionen zu Fragen der Entwicklungspsychologie, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Familiendynamik etc.
Konzeptionelle Entwicklung und Fragen der Zusammenarbeit im Team sind ebenfalls Bestandteil der Beratung. Die fachliche Beratung, Fallsupervisionen und Teamentwicklung bilden den Schwerpunkt der Arbeit des psychologischen Dienstes.
Darüber hinaus können einzelne Mitarbeiter*innen bei der Erziehung besonders auffälliger junger Menschen intensiv begleitet werden. Dabei ist es besonders wichtig, das eigene Verhalten im erzieherischen Prozess zu reflektieren. Das Ziel der Beratung ist es, die Mitarbeiter*innen bei der Durchführung ihres erzieherischen und heilpädagogischen Auftrages zu unterstützen und ihre berufliche Kompetenz im pädagogischen Bereich zu fördern.
Fortbildung
Für die pädagogischen Mitarbeiter*innen werden regelmäßig interne Fortbildungen unter Federführung des psychologischen Dienstes durchgeführt. Die Themen und der Umfang der Fortbildung richten sich nach den aktuellen Fragestellungen im erzieherischen Alltag, z. B.
- Elternkooperation
- Gesprächsführung
- systemisches Arbeiten
- Gruppenpädagogik
- sexueller Missbrauch
Die Erweiterung der pädagogischen Kompetenzen durch maßgeschneiderte Fortbildung erhöht die Qualifikation und dient der Qualitätssicherung.